Dolomiten: 5 Tage Hüttenwanderung im Naturpark Schlern-Rosengarten
Die Dolomiten, ein Sehnsuchtsziel! Eine Gebirgsgruppe in den Alpen, die Südtirol stark prägt. Für ihre Schönheit und einzigartige Landschaft sind die Dolomiten zum UNESCO-Welterbe erhoben worden.
Es war nicht einfach aus all den schönen Orten und Wandertouren auszuwählen die diese Region zu bieten hat.
Die Wahl ist schlussendlich auf den wunderschönen Naturpark Schlern-Rosengarten gefallen. Der älteste Naturpark in Südtirol.
Da ich diese Hüttenwanderung in den Dolomiten gemeinsam mit meiner Freundin erleben durfte und es ihre erste war, hab ich eine einsteiger-freundliche Route geplant.
Abwechslungsreiche Trails haben uns Ende August durch blumige Almwiesen, grüne Wälder und schroffen Fels geführt. Ein tolles Erlebnis!
Inhaltsverzeichnis
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- Routenbeschreibung
Etappe 1: Weisslahnbad (St. Zyprian) zum Schlernhaus
Etappe 2: Schlernhaus zur Tierser Alpl
Etappe 3: Tierser Alpl, mit Schlenker über Lago di Antermoia, zum Rifugio Vajolet
Etappe 4: Rifugio Vajolet nach Rifugio Paolina
Etappe 5: Rifugio Paolina zum Karersee und nach Bozen - Fazit
- Informationen zur Reiseplanung
An- und Abreise Naturpark Schlern-Rosengarten
Übernachten / Unterkünfte
GPS Track und Markierung
Etappenübersicht
Jahreszeit und Wetter
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Ausrüstungstipps
Handyempfang
Verpflegung und Wasser
Kosten und Bargeld
Mein Planungstool
Routenbeschreibung
Etappe 1: Weisslahnbad (St. Zyprian) zum Schlernhaus
Die Anreise verlief mit dem Zug von Nürnberg, mit einem Umstieg in München, bis nach Bozen. In Bozen haben wir eine Nacht in einer der günstigeren Unterkünfte verbracht.
Am nächsten Tag haben wir unser Ausrüstung gepackt und durften sogar kostenfrei einen Koffer in der Unterkunft lassen.
Vom Busbahnhof in Bozen sind wir mit dem 185 Bus (fährt einmal in der Stunde) bis nach St. Zyprian gefahren, quasi das Eintrittstor in den Naturpark Schlern-Rosengarten. Die Busfahrt verlief wunderschön, über Serpentinen in die Dolomiten.
Beim Busausstieg begann gleich die geplante Hüttenwanderung in den Dolomiten. Der erste Tag bei einer Hüttenwanderung bedeutet meist aufsteigen. So auch hier und es ging sofort steil nach oben.
Anfangs durch grüne Wälder, bahnten wir uns den Weg nach oben. Der Trail wurde steiniger und steiler. Dafür wurde die Aussicht schöner.
Vorbei an massiven Gesteinswänden, ließen wir das steilste Stück hinter uns und kamen auf der Hochfläche des Schlern an. Wir wurden von Kühen begrüßt und das charakteristische Geräusch von Kuhglocken begleitete uns.
Nach einiger Zeit erblickten wir unsere Unterkunft für die Nacht, das Schlernhaus. Bis wir am Schlernhaus ankamen, bot sich ein spektakulärer Blick auf die Berge der Rosengartengruppe.
Unterhalb des Schlernhaus konnten wir auch die bekannte Seiser Alm erblicken.
Nachdem wir den Ausblick und die letzten Sonnenstrahlen genossen hatten, bezogen wir unser Quartier in einem Doppelzimmer.
Wir ließen den Tag mit Blick auf die Rosengartengruppe ausklingen und genoßen unser Abendessen in der gemütlichen Speisehalle des Schlernhauses.
- Länge: 7,4 km
- Dauer: 5 h
- Anstieg: 1369 hm
- Abstieg: 48 hm
Etappe 2: Schlernhaus zur Tierser Alpl
Um den ersten anstrengenden Tag auszugleichen, war der nächste Abschnitt für einen halben Tag geplant.
Wir begannen mit einem Schlenker über den Gipfel des Monte Petz für einen tollen Ausblick auf die Seiser Alm. Der Gipfel lag gleich neben dem Schlernhaus.
Nach einem kurzen Abstieg folgten wir einem herrlichen Panoramaweg über den Schlern inklusive Weitblick zu beiden Seiten. Wir wanderten bis zur nächsten Spitze, um dann nach unten zu laufen.
Beim Abstieg gab es einen schönen Blick auf verschiedenen Gesteinsformationen des Rosengartens.
Ein breiter Trail schlängelte sich anschließend zu dem Pass, auf der die Tierser Alpl zu finden ist.
Die Hütte wurde erst von ein paar Jahren komplett renoviert, modern eingerichtet und mit Holz verkleidet. Eine absolute Empfehlung!
Nach einem guten Mittagessen, legten wir uns für lange Zeit in die Sonne und genossen einen der schönsten Ausblicke auf der gesamten Hüttenwanderung. Überzeugt euch selbst mit den folgenden Fotos.
- Länge: 9 km
- Dauer: 3,5 h
- Anstieg: 420 hm
- Abstieg: 430 hm
Etappe 3: Tierser Alpl, mit Schlenker über Lago di Antermoia, zum Rifugio Vajolet
Nach einer stürmisch und regnerischen Nacht verabschiedeten wir uns schweren Herzens von der Tierser Alpl.
Der Start markierte ein Aufstieg mit Stahlseilen zum festhalten. Nachdem Aufstieg ging es auf einem Pfad weiter. Der Nebel verschwand so langsam.
Über einen kleinen Pass verlief der Wanderweg steil nach unten zur nächsten Felsenkette.
Hier ist zu beachten, dass am gegenüberliegenden Hang drei Wege verlaufen, die zum nächsten Pass führen.
Das heißt, hier solltest du einen der zwei unteren Pfade wählen (grün markiert). Siehe Foto unten.
Am Pass angekommen empfing uns die Grasleitenpasshütte, wo wir einen fantastischen Blick vorfanden und uns mit einem kleinen Mittagessen stärkten. Übernachtungen sind hier ebenfalls möglich.
Nach der Pause wandten wir uns nach links, zum nächsten Pass um den heutigen, großen Schlenker zu gehen.
Das Ziel war der Lago di Antermoia. Der Wanderweg dahin war spektakulär.
Mit Blick auf zahlreiche Gipfel des Rosengartens verlief der Weg über den Antermoia Pass abwärts in ein ‘Hochtal’ bis zum Lago di Antermoia und die dahinter liegende Antermoia Hütte.
Nach einer langen Pause mit Seeblick, liefen wir den gleichen Weg zurück zur Grasleitenpasshütte. Laut Komoot hätten wir auch einen Rundweg über den Lago Secco gehen können. Dies wurde uns jedoch von den Einheimischen abgeraten, da es zu gefährlich ist.
Wieder zurück an der Grasleitenpasshütte verlief der Pfad gemütlich nach unten, zwischen den wunderschönen Berghügeln. Eine halbe Stunden später kamen wir an unserer heutigen Endstation, der Rifugio Vajolet Hütte, an.
Ein überragender Tag, bei dem wir die volle Schönheit und Vielfältigkeit der Dolomiten erleben konnten.
- Länge: 11,6 km
- Dauer: 7 h
- Anstieg: 900 hm
- Abstieg: 1120 hm
Etappe 4: Rifugio Vajolet nach Rifugio Paolina
Am nächsten Tag starteten wir entspannt aus dem Rifugio Vajolet. Eine halbtages Tour lag vor uns.
Kurz nach der Hütte führte uns der Wanderweg steil nach oben, auf einen traumhaften Höhenwanderweg mit Blick auf den Rosengarten. Ein absolutes Highlight mit tollen Ausblicken.
Nach einiger Zeit führte uns der Weg in alpinere Gefilde. Mit einer kurzen Kletterpartie über die in Stein befestigte Leiter.
Der höchst Punkt der Etappe war der Cikolade Pass mit ca. 2500 hm. Eine kurze Pause war nötig um den Ausblick zu genießen und sich vom steilen Anstieg zu erholen.
Danach führte der Weg nach unten und wir liefen über einen schönen Trail mit Ausblicken zur anderen Seite.
Dazwischen passierten wir das Rifugio Roda di Vael (Rotwandhütte), was uns zu einer leckeren Mittagspause einlud.
Nach der Pause hatten wir noch 45 Minuten bis zu unserem Tagesziel dem Rifugio Paolina. Wir nahmen uns Zeit und genoßen die Aussicht. Heute war kein langer Tag.
Auf ca. 2120 hm fanden wir unser Tagesziel vor, mit Lift an der Seite. Dies war unsere letzte Etappe durch den Naturpark Schlern-Rosengarten. Am nächsten Tag war der Abstieg geplant.
Der Hüttenwirt im Rifugio Paolina, ist einer der nettesten Menschen der uns jemals unter gekommen ist.
Da wir die einzigen Übernachtungsgäste waren, überließ er uns Abends die Hütte, wies uns in die Küche ein und übergab den Schlüssel. Somit hatten wir die Unterkunft für uns alleine. Eine coole Erfahrung.
- Länge: 8,1 km
- Dauer: 3,5 h
- Anstieg: 360 hm
- Abstieg: 440 hm
Etappe 5: Rifugio Paolina zum Karersee und nach Bozen
Am letzten Tag sind wir mit dem Lift an der Hütte (10 € pro Person) nach unten gefahren und zum letzten Highlight der Tour gelaufen. Dem Karersee. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Absolut wunderschön und ein Hotspot für Touristen. In der Nähe des Sees fährt gleich der 180 Bus zurück nach Bozen.
Ein perfektes Ende, mit guter Anbindung nach Bozen.
Fazit
Die Dolomiten und der Naturpark Schlern-Rosengarten haben uns sprachlos zurück gelassen. Eine traumhafte Hüttenwanderung, welche einem die volle Schönheit der Dolomiten präsentiert.
Eindrucksvolle Berge, sagenhafte Ausblicke, grüne Wiesen, Bergseen und eine gute Infrastruktur machen diese Hüttenwanderung zu einem überragendem Erlebnis.
Absolut empfehlenswert und eine gute Einsteiger- und Genießertour für Wanderer die mehr Erfahrung sammeln wollen und diejenigen, die es entspannter angehen lassen möchten.
Informationen zur Reiseplanung
Wenn du neben den Informationen über diese Hüttenwanderung noch Informationen brauchst, wie du dich grundsätzlich auf eine Hüttentour vorbereiten solltest und was es zu beachten gibt, dann empfehle ich dir zusätzlich zu den kommenden Infos noch folgenden Artikel:
An- und Abreise Naturpark Schlern-Rosengarten
Zu unserer An- und Abreise findet ihr alles in den Abschnitten der ersten und letzten Etappe.
Übernachten / Unterkünfte
In folgenden Unterkünften auf dieser Hüttenwanderung in den Dolomiten haben wir vier schöne Nächte verbracht. Alle waren sauber, mit freundlichem Personal und leckerem Essen.
- http://www.schlernhaus.it/schlernhaus/de/
- https://www.tierseralpl.com/de.html
- https://www.rifugiovajolet.com/deu/
- https://www.paolina-huette.com/paol2021/
Unsere Lieblingshütte von Lage, Ausstattung und Essen war die Tierser Alpl.
Generell ist zu empfehlen, so früh wie möglich zu planen und zu buchen. Vor allem wenn ihr nicht in Schlafsälen übernachten möchtet.
GPS Track und Markierung Hüttenwanderung Dolomiten
Die Tour habe ich aus eigener Hand über Komoot geplant. Im ersten Link findet ihr die Tour im gesamten und in allen weiteren Links die Route aufgeteilt in die verschiedenen Tagesetappen.
5-tages Hüttenwanderung gesamt:
Etappe 1-5:
Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und markiert. In Kombination mit einem GPS-fähigem Gerät waren wir sehr sicher unterwegs.
Etappenübersicht
Start | Ziel | Dauer | Länge | hm 👆 | hm 👇 | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Weisslahnbad | Schlernhaus | 5 h | 7,4 km | 1369 | 48 |
2 | Schlernhaus | Tierser Alpl | 3,5 h | 9 km | 420 | 430 |
3 | Tierser Alpl | Rifugio Vajolet | 7 h | 11,6 km | 900 | 1120 |
4 | Rifugio Vajolet | Rifugio Paolina | 3,5 h | 8,1 km | 360 | 440 |
5 | Rifugio Paolina | Karersee | 2 h | 5 km | 10 | 590 |
Jahreszeit und Wetter Hüttenwanderung Dolomiten
Wir waren Ende August bis Anfang September im Naturpark Schlern-Rosengarten.
Tagsüber hatten wir sonniges Wetter und warme Temperaturen. Nachts hatte es 1-2 mal geregnet. Der folgende Wetterchart bietet einen Überblick der historischen Wetterdaten dieser Region.
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Da dies die erste Hüttenwanderung meiner Freundin war, habe ich eine Route geplant, bei der die Etappen nicht zu lang sind. Die Wege waren alle gut ausgetreten und breit. Wir haben uns zu jederzeit sicher gefühlt.
Am Anfang der dritten Etappe war eine mit Stahlseil gesicherte Stelle und bei Etappe vier auf dem Weg zum Pass gab es eine Passage mit Leiter.
Wanderstöcke sind immer ein nützliches Tool in den Bergen und gaben uns zusätzliche Sicherheit.
Ausrüstungstipps
Bei Wandertouren in der Bergen ist festes Schuhwerk, Stöcke, eine gute Regenjacke und verschiedene Lagen Kleidung für unterschiedliche Wetterlagen einfach Pflicht. Siehe mein Planungstool.
Des Weiteren, sind alle üblichen Bestandteile einer Packliste zu beachten. Sonnencreme nicht vergessen. Umso höher desto härter ist die Sonne für die Haut.
Wenn du dir meine Packliste für Hüttentouren im Detail ansehen möchtest, dann findest du den Artikel unter folgendem Link:
Handyempfang
In den Hütten gab es meist gutes WLAN. Auf den Trails war die GPS Verbindung immer gegeben. Internet Verbindung war Draußen an einigen Stellen nicht vorhanden.
Verpflegung und Wasser Hüttenwanderung Dolomiten
Es gab keine konstante Wasserversorgung in Form von Flüssen oder Seen auf der Strecke.
Die dichte Hütteninfrastruktur ermöglicht es dir auch Mittags etwas zu essen und dein Wasser auffüllen zu können.
Kosten und Bargeld
Es gilt wie immer das gleich Spiel, auf manchen Hütten ist es möglich mit Karte zu bezahlen, auf anderen nicht. Also immer Bargeld dabei haben.
Die Preise waren zwischen 20-70 Euro pro Nacht und Person im Doppelzimmer inklusive Frühstück. Bei Übernachtung im Schlafsaal würde dies natürlich deutlich günstiger werden.
Zusätzlich musst du noch Kosten für Abend- und Mittagessen sowie Wasser, Dusche und anderen Luxus einplanen.
Wir haben pro Tag mit ca. 100-120 Euro pro Person gerechnet und sind damit gut hingekommen. Bei zweimal Einkehren neben dem Frühstück.
Mein Planungstool
Wenn du dich für den Newsletter anmeldest, schaltest du unterhalb dieses Artikels eine Excel Datei und/oder ein Google Spreadsheet frei, um deine Wandertouren ganzheitlich Planen zu können.
Das Tool umfasst folgende Bestandteile:
- Übersicht und Dashboard
- Checklisten und nützliche Links
- Etappenplanung und Packliste
Für eine nähere Erklärung und Einblick dazu, schau gern in den zugehörigen Artikel zum Planungstool.