Annapurna Circuit Trek: Die Schönheit des Himalayas entdecken
Der Annapurna Circuit Trek ist ein einzigartiger Fernwanderweg, der das gesamte Annapurna-Massiv der nepalesischen Bergwelt des Himalayas umrundet. Insgesamt sind es 250 Kilometer, die du in etwa 18 bis 21 Tagen bewältigen kannst.
Dabei erwarten dich nicht nur atemberaubende Landschaften in fast allen Klimazonen, Gipfel über 7.000 Meter und der 5416 m hohen Thorong La Pass, sondern auch die Möglichkeit, die Kultur und seine freundlichen Einheimischen kennenzulernen.
Auch einen Abstecher zum wunderschönen Tilicho Lake (See), auf einer Höhe von 5000 m, gilt es zu erleben. Du läufst sogar an einem 8000er Berg vorbei, den Annapurna I, welcher 8.091 Meter hoch ist.
Der Weg ist bekannt als "Teahouse Trek", weil du auf dem Weg von Ortschaft zu Ortschaft wanderst und in einfachen Unterkünften, auch Teehäuser genannt, übernachten kannst.
Ich bin den Annapurna Circuit Trek mit meinem Freund Manu Anfang 2016 gelaufen. Wir haben nicht die kompletten 250 km zurück gelegt, sondern sind in 14 Wandertagen von Bhulebhule bis nach Kalopani gewandert. Insgesamt waren wir ca. 180 km auf dem Trek unterwegs.
Die Ortschaften mit den Teehäusern sind so zahlreich, dass du dir die Etappen fast komplett nach deinen Bedürfnissen ausrichten kannst.
Folge uns auf einem der spektakulärsten Fernwanderwege der Welt! Alle Informationen sind auf dem neusten Stand.
Inhaltsverzeichnis
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- Tourenbeschreibung
Etappe 1: Bhulebhule nach Ghermu
Etappe 2: Ghermu nach Tal
Etappe 3: Tal nach Danakyu
Etappe 4: Danakyu nach Chame
Etappe 5: Chame nach Upper Pisang
Etappe 6: Upper Pisang nach Manang
Etappe 7: Manang nach Palgnay Khagda (Blue Sheep Lodge)
Etappe 8: Blue Sheep Lodge - Tilicho Basecamp - Tilicho Lake - Blue Sheep Lodge
Etappe 9: Blue Sheep Lodge nach Letdar
Etappe 10: Letdar nach High Camp
Etappe 11: High Camp - Thorong La Pass - Muktinath
Pausentag in Muktinath
Etappe 12: Muktinath nach Kagbeni
Etappe 13: Kagbeni nach Marpha
Etappe 14: Marpha nach Kalopani - Fazit
- Informationen zur Reiseplanung
An- und Abreise
Übernachten und Unterkünfte
Übliche Etappenreihenfolge, NATT Trails & GPS Track
Abbruchmöglichkeiten / Alternative Endpunkte
Visa, Permits und Guides
Beste Jahreszeit und Wetter
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Achtung Höhenkrankheit - bitte beachten
Ausrüstungstipps
Notfallhilfe
Roaming, Internet und Strom
Verpflegung und Wasserversorgung
Kosten und Bargeld
Tourenbeschreibung Annapurna Circuit Trek
Etappe 1: Bhulebhule (840 hm) nach Ghermu (1130 hm)
Am ersten Tag unseres Abenteuers auf dem Annapurna Circuit Trek, sind wir nicht vom ursprünglichen Ausgangspunkt in Besisahar gestartet, sondern haben einen Minibus bis Bhulebhule genommen um dort den Fernwanderweg zu beginnen.
Die Wegführung begann mit breiten Wegen durch bunte Dörfer. Langsam ging es weiter nach oben und wir ließen die ersten Höhenmeter hinter uns. Es war ein stetiges auf und ab, durch grünes und tendenziell tropische Gefilde.
Am Ende des Tagesabschnitts kamen wir in Ghermu an und suchten uns eine zufällige Unterkunft heraus. Auswahl gibt es genug und wir trafen kaum auf andere Touristen.
- Länge: 13 km
- Dauer: 6,5 h
- Anstieg: 700 hm
- Abstieg: 200 hm
Etappe 2: Ghermu (1130 hm) nach Tal (1700 hm)
Am zweiten Morgen unserer Wandertour begrüßte uns klares Kaiserwetter. Wir starteten im grünen Tal von Ghermu und wanderten für einige Zeit parallel zum Fluß, über Hängebrücken und bunte Ortschaften.
Wir kamen recht langsam voran, da wir uns Zeit ließen und unsere Körper sich an die Belastung gewöhnen mussten. Heute standen wieder einige Höhenmeter an und die Landschaft wurde langsam karger.
Der Weg schlängelte sich aufwärts und der reißende Fluss ließ uns nicht alleine, bis wir an unserem heutigen Zielort, Tal, ankamen.
- Länge: 12 km
- Dauer: 8 h
- Anstieg: 850 hm
- Abstieg: 280 hm
Etappe 3: Tal (1700 hm) nach Danakyu (2200 hm)
Am dritten Tag, starteten wir am Flussbett von Tal und liefen weiter den Fluss entlang. Bald verlief der Weg aufwärts und wir kamen an einem Checkpoint vorbei, wo unsere Permits abgestempelt werden mussten.
Der Pfad führte steil nach oben, mit Blick auf terrassenförmige Berghänge und im Hintergrund sind die ersten größeren Gipfel zu sehen.
Über Bergacharp liefen wir weiter nach Danakyu, wo wir zu Mittag in einem netten Gasthaus einkehrten und uns spontan entschlossen, auch gleich die Nacht dort zu verbringen.
- Länge: 10 km
- Dauer: 5,5 h
- Anstieg: 680 hm
- Abstieg: 180 hm
Etappe 4: Danakyu (2200 hm) - Chame (2710 hm)
Der heutige Tag auf dem Annapurna Circuit Trek begrüßte uns wieder mit sonnigen Wetter und vereinzelten Wolken.
Es geht wie immer bergauf, mit Ausblicken auf die Gipfel des Himalayas. Die Etappe unterschied sich nicht sonderlich von der tags davor. Heute verlief der Weg noch durch einen Wald bevor wir in Chame unsere Wandertag beendeten.
- Länge: 12 km
- Dauer: 5 h
- Anstieg: 810 hm
- Abstieg: 300 hm
Etappe 5: Chame (2710 hm) nach Upper Pisang (3310 hm)
Die fünfte Etappe beginnt entspannt oberhalb des Flusses, weitere Höhenmeter nach oben.
Bald überqueren wir den Marshyangdi-Fluss und laufen unterhalb der spektakulären Swarga Dwari Felswand, die ein tolles Highlight dieses Tages ist.
Von dort geht es wieder steiler nach oben und wir passierten einige Dörfer, bis wir schlussendlich die 3000 m Grenze überquerten und wenige Stunden später in Upper Pisang ankamen.
Dort bezogen wir ein Quartier mit einem tollen Blick auf den beeindruckenden Annapurna II, mit 7937 Metern Höhe. Er ist der zweitgrößte Berg im Annapurna Gebiet.
- Länge: 14 km
- Dauer: 5-6 h
- Anstieg: 750 hm
- Abstieg: 150 hm
Etappe 6: Upper Pisang (3310 hm) nach Manang (3540 hm)
Zum Start hatten wir gleich den schwierigsten Teil der Tagesetappe vor uns und liefen gleich mal ca. 300 Höhenmeter in Serpentinen den Berg hinauf.
Oben angekommen, begrüßte uns eine freundliche Dame in einem Teehaus mit einem schönen Ausblick. Hier gab es Yak-Käse zu kaufen.
Danach ging es auf einem Höhenweg, mit fantastischen Ausblicken über den Himalaya, weiter über die Ortschaften Lower Pisang und Nagwal.
So langsam spürten wir die dünner werdende Luft und mussten mehr Pausen einlegen. Bald verlief der Weg wieder einige Höhenmeter abwärts und nach einem langen Tag kamen wir in Manang an.
- Länge: 20 km
- Dauer: 10 h
- Anstieg: 1000 hm
- Abstieg: 730 hm
Etappe 7: Manang (3540 hm) - Palgnay Khagda (Blue Sheep Lodge) (4177 hm)
An Tag 7 verließen wir die übliche Route auf dem Annapurna Circuit Trek und machten uns auf den 2-tägigen Weg zum Tilicho Lake. Ein See, der auf 5000 hm liegt und ein wahres Highlight sein soll.
Wir liefen aber nicht wie es sonst empfohlen wird, direkt zum Tilicho Basecamp, sondern machten schon vorher Halt, in der einsamen Blue Sheep Lodge.
Auf dem Weg dahin boten sich uns tolle Ausblicke auf die spektakuläre Gipfel und Täler. Ein wahrer Genuss an diesem Tag
- Länge: 11 km
- Dauer: 5 h
- Anstieg: 700 hm
- Abstieg: 140 hm
Etappe 8: Blue Sheep Lodge(4177 hm) - Tilicho Basecamp - Tilicho Lake (5000 hm) - Blue Sheep Lodge
Der heutige Tag war der definitiv die anspruchsvollste und gefährlichste Etappe der ganzen Tour auf dem Annapurna Circuit Trek.
Den ersten Teil bis zum Tilicho Basecamp liefen wir über Landslide Areas aus Kies, wo ein falscher Schritt sehr schmerzhafte Konsequenzen bedeuten konnte.
Zusätzlich machte uns die dünne Luft auf über 4000 hm zu schaffen. Zwischendrin beobachteten wir einen Lawinenabgang auf einer gegenüberliegenden Bergwand. Ein wirklich respekteinflössendes Naturschauspiel.
Als wir nach ca. 2,5 Stunden am Tilicho Basecamp ankamen, mussten weitere 1000 hm überwunden werden um zum Tilicho Lake zu kommen. Von 4000 auf 5000 hm in einem Stück.
Das war eine pure Qual. Nachdem wir erschöpft oben ankamen, waren wir erstmal frustriert. Der gesamte See war leider noch zugefroren und zugeschneit. Wir konnten ihn nicht wirklich sehen.
Nach kurzer Zeit überwanden wir den Frust und genoßen trotzdem die unwirkliche Umgebung und unsere Leistung den See erreicht zu haben.
Danach ging es wieder den selben Weg zurück, mit Zwischenstopp im Tilicho Basecamp und bis zur Blue Sheep Lodge, wo wir den Großteil unseres Gepäcks zurückgelassen hatten.
- Länge: 11 km
- Dauer: 12 h
- Anstieg: 1200 hm
- Abstieg: 1000 hm
Etappe 9: Blue Sheep Lodge (4177 hm) nach Letdar (4200 hm)
Am nächsten Tag liefen wir den gleichen Weg zurück, bis wir auf dem ursprünglichen Pfad des Annapurna Circuit Treks zurück waren.
Von dort ging es nach Letdar in einem munteren auf und ab. Die Etappe war gespickt mit einem klaren Weitblick auf die schönen Berge des Himalayas. Einfach grandios.
- Länge: 11 km
- Dauer: 6 h
- Anstieg: nicht nachvollziehbar
- Abstieg: nicht nachvollziehbar
Etappe 10: Letdar (4200 hm) nach High Camp (4940 hm)
Langsam kommen wir der Passüberquerung des Thorong La Pass immer näher. Davor lag noch eine halbtages Tour zum High Camp, das vor dem Pass liegt.
Über einen Zwischenstopp in Thorong Pedi verlief der Trail steil nach oben zum High Camp. Bei klarem und sonnigen Wetter zeigte sich die Bergwelt von seiner schönsten Seite und versüßte uns den Wandertag umso mehr.
Als wir im High Camp in der Lodge ankamen, streckten wir bei Gebäck und Reggae Musik die Beine aus.
Nach der Pause und nachdem wir unser Gepäck in unserem Zimmer abgelegt hatten, liefen wir noch auf den höher gelegenen Gipfel, für eine 30-minütige Akklimatisierung um gegen die Höhenkrankheit vorzubeugen.
Mehr dazu unter den Informationen zur Reiseplanung.
Es gilt der Grundsatz: hoch laufen, tiefer schlafen. Heute war die Nacht in der wir auf den höchsten Höhenmetern schliefen. Ein komisches Gefühl. Ich konnte nicht auf der Seite liegen, da ich in dieser Position nicht genug Luft bekam.
- Länge: 7 km
- Dauer: 4 h
- Anstieg: 810 hm
- Abstieg: 60 hm
Etappe 11: High Camp (4930 hm) - Thorong La Pass (5416 hm) - Muktinath (3800 hm)
Heute stand endlich die Überquerung des Thorong La Pass an. Wir starteten Früh um halb 6 im dunkeln. Bei ca. minus 20 Grad.
Auf vereisten Wegen liefen wir im gleichmäßigen Anstieg zum Pass hinauf und langsam den Sonnenaufgang entgegen. Die Luft wird natürlich immer Dünner und wir müssen regelmäßig Anhalten.
In der Kälte froren unsere Trinksysteme ein und wir hatten für ca. 3 Stunden kein Wasser. Ein Fehler, der sich glücklicherweise nicht gerächt hat.
Ich bekam hin und wieder ein paar Schlücke von anderen Wanderern. Als die Sonne endlich höher am Himmel stand, konnten wir unsere Trinksysteme vom Eis befreien.
Am Pass angekommen, kamen unglaubliche Glücksgefühle hoch und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein diesen Triumph genießen. Manu und ich fielen uns in die Arme.
Was für ein tolles Gefühl! Am Ende des Thorong La Pass war ein Aufbau mit Fahnen, der uns beglückwünschte.
Wir waren jetzt auf 5416 Meter. Nach einigen Videos und Fotos ging es weiter, fast 5 Stunden den Berg nach Muktinath hinunter.
Dieser Abschnitt war der Tag mit dem höchsten Punkt und dem längsten Abstieg auf dem Annapurna Circuit Trek.
- Länge: 14 km
- Dauer: 8 h
- Anstieg: 560 hm
- Abstieg: 1730 hm
Pausentag in Muktinath
Nach 11 wunderschönen Wandertagen, haben wir uns nach der Passüberquerung, einen Pausentag in Muktinath gegönnt.
Wir haben länger geschlafen und nach einem ausgedehnten Frühstück erkundeten wir Muktinath und seine Sehenswürdigkeiten.
Darunter viele Tempel und deren Mönche. Es lag viel Spiritualität in der Luft, einige Einheimische waren hier, haben Stäbchen angezündet, sich segnen lassen und gebetet.
Es war ein entspannter Tag bei schönen Sonnenschein. Alles hat sich sehr leicht angefühlt ohne das Gepäck auf dem Rücken 😄
Etappe 12: Muktinath (3800) nach Kagbeni (2800 hm)
Am 13ten Tag unseres Annapurna Circuit Treks, gab es wie gewohnt wunderbares Wetter und eine klare Weitsicht auf Berge und Täler.
Wir befanden uns nun in der Region Mustang, welche eine wüstenartige Charakter hat. Heute verlief der Weg oft eher eben und kontinuierlich weiter abwärts.
Um einen Tempel mit Mönchen zu besuchen, haben wir einen kleinen Abstecher, abseits des Pfads genommen. In den Räumen waren Statuen und Bildnisse von Buddha die nicht Fotografiert werden durften.
Kagbeni selbst ist ein großes Dorf, fast eine Stadt und es war viel los. Unsere Unterkunft für den Tag hieß Yak-Donalds.
- Länge: 15 km
- Dauer: 4,5 h
- Anstieg: 100 hm
- Abstieg: 1000 hm
Etappe 13: Kagbeni (2800) nach Marpha (2670 hm)
Zum Start des Tages folgten wir dem Fluss Kali Gandak zwischen Flussbett und Straße bis wir nach Jomson kamen, wo 2x täglich kleine Flugzeuge nach Pokhara starten.
Die schwierigen Wetterbedingungen um Jomson, machen den kleinen Flughafen zu einem der gefährlichsten weltweit und es stürzen regelmäßig Flugzeuge ab.
Nach Jomson wanderten wir östlich des Flusses bis nach Marpha. Bald liefen wir an steilen Felsen über dem Tal entlang und der Weg verlief über Chhairo zu unserem Tagesendpunkt nach Marpha.
- Länge: 14 km
- Dauer: 4,5 h
- Anstieg: 200 hm
- Abstieg: 540 hm
Etappe 14: Marpha (2670) nach Kalopani (2535 hm)
Unser letzter Tag verlief durch grüne Wälder, einem Flussbett und am Hang mit blick auf ein wunderbares Bergmassiv.
Es war ein schöner Ausklang für den Annapurna Circuit Trek, der uns an diesem Tag weiterhin mit seiner Schönheit beschenkte.
Kurz vor unserem Endpunkt in Kalopani, fing es sogar das erste Mal auf unsere Reise an zu Tröpfeln.
Wir verbrachten die letzte Nacht in einer schönen Unterkunft und fuhren am nächsten Tag nach Pokhara um dort noch 3 Tage auszuspannen.
- Länge: 17 km
- Dauer: 6 h
- Anstieg: 250 hm
- Abstieg: 350 hm
Fazit Annapurna Circuit Trek
wander.max:
Für mich war der Annapurna Circuit ein sehr prägendes Erlebnis in meiner ‘Wanderkarriere’. Der Trek ist mein erster Fernwanderweg gewesen und hat mich in unterschiedlicher Hinsicht begeistert.
Zum einen natürlich die gewaltige wie auch wunderschöne Bergwelt des Himalayas und zum anderen der Teahouse Stil des Treks und seine Kultur darum.
Es hat so viel Spaß gemacht regelmäßig durch die bunten Ortschaften zu laufen, die Einheimischen und deren Kultur kennenzulernen und im Hintergrund die fantastische Natur zu genießen.
An keinem Punkt dieser 2-wöchigen Tour hatte ich das Bedürfnis zu Hause sein zu wollen. Auch ist meine Wertschätzung für die kleinen Dinge, wie eine heiße Dusche, gestiegen.
Ich werde nie die Wohltat vergessen, nachdem wir nach 5 Tagen kaltes Duschen, in Manang, heißes Wasser bekamen. Das war Freude pur :)
Noch heute, 7 Jahre später, sprechen Manu und ich regelmäßig über dieses unvergessliche Erlebnis. Wir zehren noch immer davon. Vielen Dank mein Lieber, dass wir dieses Abenteuer gemeinsam erleben konnten!
Manu:
Die Reise war unglaublich schön. Wir haben zusammen so viel erlebt, tolle Menschen getroffen und vieles über die Kultur Nepals und deren Einwohner gelernt.
Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und daher einen fantastischen Blick auf die Berge sowie Landschaften auf unserem Weg.
Es ist ein unglaubliches und erdendes Gefühl, bereits auf 4000 Meter zu sein und den Gipfel eines 8000 Meter Berges weit oben im Himmel zu bewundern.
Selbst heute, nach etwa 7 Jahren, schwelge ich von Zeit zu Zeit noch in den Erinnerungen, Bildern und Tagebucheinträgen unserer Reise. Ich bin froh, dieses Abenteuer mit Max unternommen zu haben, dass kann uns niemand mehr nehmen.
Danke Max, für die Idee und gemeinsame Zeit!
Informationen zur Reiseplanung
Bei unserem Abenteuer auf dem Annapurna Circuit war der Reiseführer „Trekking the Annapurna Circuit“ vom Verlag Himalayan Travel Guides ein super Begleiter.
Es wird von mehreren Quellen empfohlen und war eine exzellente Hilfe für die Etappenplanung, wichtige Zusatzinfos und alternative Etappen. Ich würde ihn nicht missen wollen.
Neben den unten genannten Informationen zur Planung dieser Wandertour, gibt es noch einige grundsätzliche Dinge, die du bei einer Fernwanderung beachten solltest. Einen ausgiebigen Artikel dazu findest du unter folgendem Link:
An- und Abreise Annapurna Circuit Trek
Wir sind nach Nepal über den Oman, per Flugzeug, nach Kathmandu eingereist. Es gibt verschiedenste Flüge nach Nepal mit Zwischenstopp in unterschiedlichen Ländern.
Der Startpunkt des Annapurna Circuit Trek befindet sich in Besisahar, ca. 180 km von Kathmandu entfernt. Um dorthin zu kommen musst du ca. 8 Stunden mit einem lokalen Minibus zurücklegen.
Das ist wohl die schnellste Variante. Diese Busse starten früh morgen zwischen 6-7 Uhr an der Gongabu Bus Station (auch New Bus Station), die du schnell und günstig mit dem Taxi erreichen kannst.
Wir haben den Annapurna Circuit in Kalopani beendet und sind von dort unkompliziert mit dem Bus nach Pokhara zurück gefahren. Dies funktioniert auch von jedem anderen Dorf dort.
In Pokhara haben wir danach 3 Pausentage verbracht. Die Stadt ist ein guter Ort um dich von den Strapazen des Fernwanderwegs zu erholen. Um von Pokhara wieder zurück nach Kathmandu zu kommen, hast du die Möglichkeit den Bus oder ein Flugzeug zu nehmen.
Der Bus benötigt ca. 8 Stunden von Pokhara nach Kathmandu. Über folgendes Portal sind die Abfahrtszeiten einsehbar:
Übernachten / Unterkünfte
Grundsätzlich gibt es auf dem Annapurna Circuit Trek mehr als genug Unterkünfte und Dörfer an denen du mehrmals täglich vorbei kommst. Der Fernwanderweg wird nicht umsonst ‘Teahouse Trek’ genannt.
An den meisten Abschnitte und Orten gibt es sogar mehr Unterkünfte als Touristen. In der Regel musst du dir also keine Sorgen darüber machen.
Es gib vor allem Lodges und Gästehäuser, die meist Einzel- oder Doppel-/Dreierzimmer anbieten. Sie sind simpel Eingerichtet (Bett u. Tisch) und sind nicht beheizt.
Oft sogar mit richtigen Toiletten und Duschen auf der Etage. Toilettenpapier musst du selbst mitbringen.
Für die meisten Übernachtsungsmöglichkeiten in den Dörfern ist es nicht möglich eine Buchung vorab vorzunehmen.
Es ist ebenfalls möglich im Zelt zu schlafen. In vielen Dörfern gibt es Campingplätze oder die Möglichkeit, bei Nachfrage, auf dem Grundstück einer Unterkunft sein Zelt aufzuschlagen
Übliche Etappenreihenfolge, NATT Trails & GPS Track
Das schöne am Annapurna Circuit Trek ist, dass du dir den Fernwanderweg nach deinen Wünschen und Bedürfnissen individuell anpassen kannst, weil die Region eine sehr dichte Infrastruktur an Unterkünften und Dörfern hat.
Zum Beispiel findest du eine etwas kürzere Möglichkeit, wie ich sie mit Manu gelaufen bin oder die komplette Etappenreihenfolge im Folgenden aufgelistet:
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- Tag 1: Besisahar - Ngadi Lamjung
- Tag 2: Ngadi Lamjung - Jagat
- Tag 3: Jagat - Dharapani
- Tag 4: Dharapani - Chame
- Tag 5: Chame - Upper Pisang
- Tag 6: Upper Pisang - Bhraga
- Tag 7: Bhraga – Khangsar
- Tag 8: Khangsar – Tilicho Base Camp
- Tag 9: Tilicho Base Camp – Tilicho Lake – Sheree Kharka
- Tag 10: Sheree Kharka – Yak Kharka
- Tag 11: Yak Kharka – Thorong Pedi
- Tag 12: Thorong Pedi – Thorong La Pass – Muktinath
- Tag 12: Muktinath – Kagbeni
- Tag 13: Kagbeni – Marpha
- Tag 14: Marpha – Kalopani
- Tag 15: Kalopani – Tatopani
- Tag 16: Tatopani – Ghorepani
- Tag 17: Ghorepani – Poon Hill – Ulleri
- Tag 18: Ulleri – Nayapul – Pokhara
Der Weg ist ausgiebig mit Rot-Weißen oder Blau-Weißen Markierungen markiert und führt dich sicher von Dorf zu Dorf. Wie hatten nie Probleme den richtigen Weg zu finden und haben kein GPS benötigt.
Trotzdem solltest du zur Sicherheit natürlich immer ein GPS und analoge Wanderkarte mit dabei haben.
Die Blau-Weißen Markierungen stehen für alternative Etappen und Rot-Weiß markiert den originalen Wegeverlauf.
Die Unterschiede zwischen den roten und blauen NATT-Trails:
Die meisten Abschnitte des Annapurna Circuit können nun über die NATT-Trails begangen werden. Die alte Route, die heute größtenteils eine befahrene Straße ist, gehört somit der Vergangenheit an. Nun gib es eine neue Annapurna-Runde.
- Hauptroute: rot-weiß markiert – offizielle neue Wegführung des Annapurna Circuit Trek
- Nebenroute: blau-weiß markiert – alternative Routen für diejenigen die andere Strecken entdecken möchten
Unter diesem Link findest du einen GPS Track zum Annapurna Circuit Trek:
Abbruchmöglichkeiten / Alternative Endpunkte
Wenn du nicht so viel Zeit oder genug vom Annapurna Circuit Trek hast, dann gibt es die Möglichkeit abzukürzen. Am besten dafür geeignet ist Muktinath und Jomson.
Von dort ist es bequem möglich mit dem Bus nach Pokhara zurück zu fahren. Von Jomson gibt es sogar einen Flug nach Pokhara.
Visa, Permits und Guide für den Annapurna Circuit Trek
Visa
Du kannst vorab ein Visa für Nepal bei der nepalesischen Botschaft in Berlin beantragen oder direkt nach der Ankunft (Visa on Arrival) am Flughafen von Kathmandu. Für das ‘Visa on Arrival’ benötigst du pro Person folgendes:
- zwei Passfotos
- 50 US-Dollar in Bar (30 Tage Aufenthalt) oder 30 US-Doller (15 Tage Aufenthalt)
- ein Kugelschreiber
Permits
Um den Annapurna Circuits Trek zu wandern musst du vorab zwei Permits (Genehmigungen) in Kathmandu besorgen:
- Card for Individual Trekkers (TIMS)
- Entry Permit (ACAP)
Diese kannst du im Nepal Tourism Board in Kathmandu organisieren und kosten zusammen ca. 40 €. Die Öffnungszeiten sind zwischen 09 bis 17 Uhr. Je früher desto besser, um lange Schlangen zu vermeiden.
Folgende Dinge brauchst du für die Permits:
- Drei Passfotos (2x ACAP / 1x TIMS)
- Reisepass
Für die beiden Permits werden folgenden Informationen abgefragt:
- Persönliche Daten und Reisepassnummer
- Reisedauer, Start- sowie Endpunkt der Tour
- Etappenreihenfolge
- Notfallkontakt in Nepal (Bspw. eine Unterkunft) und dein zu Hause
- Daten deiner Krankenversicherung
Den TIMS kannst du sowohl vor Ort als auch online ausfüllen und am Schalter dann bestätigen lassen. Als erstes wirst du den TIMS beantragen und danach den ACAP.
Wenn du den ACAP in deinen Händen hältst, gehst du wieder zum TIMS-Schalter bei dem du die Genehmigung eintragen lässt.
An mehreren Checkpoints auf dem Trail werden diese Permits dann verlangt und abgestempelt.
Guides sind nun Pflicht
Über folgende Website kannst du dir vorab schon einen Guide, Porter (Träger) oder Porter-Guide (beides) für deine Tour buchen:
Die Kosten belaufen sich auf 25-40 Euro pro Tag. Es gibt auch Porter-Guides, die dir Gepäck und die Organisation abnehmen.
Du kannst Preise individuell verhandeln, die alternativen Routen vereinbaren und ein Gefühl bekommen ob der Guide persönlich zu dir passt.
Beste Jahreszeit und Wetter
Die besten Zeiträume um den Annapurna Circuit Trek zu wandern sind:
- Oktober und November
- Mitte März bis Mai
Wir waren von Ende Februar bis Mitte März, also in der Vorsaison unterwegs und hatten bis auf den letzten Wandertag nur sonniges Wetter und waren meist allein auf dem Trek.
Im folgenden Wetterchart findest du die historischen Wetterdaten für diese Region. Messpunkt ist Manang:
Anforderungen und Beschaffenheit des Weges
Der Trek fordert dir einiges an Ausdauer ab. Du überwindest viele Höhenmeter und es geht viel auf und ab. Dahingehend ist es jedoch praktisch, dass du die Tagesetappen sehr individuell anpassen kannst, aufgrund der guten Infrastruktur an Dörfern/Unterkünften.
Trittsicherheit ist wie immer wichtig. Die Wege sind gut ausgetreten und breit. Ich kann mich an keine ausgesetzten und gefährlichen Stellen auf dem Hauptweg erinnern.
Einzig die alternative Etappe zum Tilicho Lake hatte einige kiesige Abschnitte, wo es gefährlicher war. Ich würde dem Annapurna Circuit Trek eine mittlere Schwierigkeit geben. Gute Ausdauer von großem Vorteil.
Für mich war die größte Herausforderung, die immer dünner werdende Luft, was dir wirklich die Kraft nehmen kann.
Achtung Höhenkrankheit - bitte beachten
Die Höhenkrankheit wird durch einen Mangel an Sauerstoff in der Höhe ausgelöst und entsteht, wenn du zu schnell in große Höhen aufsteigst und du den höhenbedingte Sauerstoffmangel nicht ausreichend kompensierst.
Folgende Symptome können dabei entstehen:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schwäche
Die Höhenkrankheit wird meist ab 2500 Metern und höher relevant. Sie muss sehr ernst genommen werden.
Wenn der fehlenden Sauerstoffgehalt durch die Höhe nicht richtig ausgeglichen wird, kann es zu einem Hirnödem (Schwellung des Gehirns) kommen, dass zu 40 % tödlich ist (Quelle: DocCheck).
Was kannst du dagegen tun? Eigentlich ganz einfach.
Ab 2500 Metern einen Anstieg der Schlafhöhe von maximal 400 hm pro Tag. Es gilt quasi die Leitregeln hoch laufen, tiefer schlafen und regelmäßige Pausentage zur Akklimatisierung einlegen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist ausreichendes Trinken um eine Dehydrierung zu vermeiden und durch die Flüssigkeit das Herz-Kreislauf-System anzuregen, damit der Sauerstoff im Blut ausreichend transportiert wird. Meine Rechnung für die tägliche Flüssigkeitszufuhr war die folgende:
- 4 Liter Basiszufuhr bei Bewegung
- Und dann nochmal zusätzlich einen Liter pro 1000 Höhenmetern ab 2500 hm
Eine Beispielrechnung: Als wir den Thorong La Pass überquert haben, mit über 5000 hm, habe ich ca. 7 Liter an diesem Tag zu mir genommen.
Eine weiter Grundregel, der du folgen kannst ist, dass dein Urin immer fast so klar wie Wasser sein sollte.
Ausrüstungstipps für den Annapurna Circuit Trek
Neben den üblichen Gegenständen in der Packliste würde ich ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass du einen Schlafsack (min. 0 Grad Komfort), Trekkingstöcke, zuverlässige Regenbekleidung und gutes Schuhwerk mit nimmst.
In den Hütten gab es zwar Decken, die hätten aber definitv nicht ausgereicht. Auch sind die Hütten nicht beheizt und es kann Nachts sehr kalt werden.
Des Weiteren, gelten natürlich alle sonstigen Bestandteile einer Packliste:
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- hochwertiger Rucksack (und Regenhülle)
- Wasserflasche/-beutel
- Verpflegung (Snacks)
- hochwertige Regenbekleidung
- dünner und dicker Woll-/Fleecepulli
- Daunenjacke
- Funktionsunterwäsche und Merinosocken
- Trekkingstiefel
- Mütze/Stirnband/Kopftuch
- Hygieneartikel (biologisch abbaubar!)
- Erste-Hilfe-Set / Not Apotheke
- Taschenmesser/Tool
- GPS-Gerät
- Wanderkarte und wasserdichte Hülle
- Packsäcke
- Elektronik
- Trekkingstöcke
- Klopapier
Einen detaillierten Artikel zu meiner Packliste und Ausrüstung für eine Fernwanderung, findest du unter folgendem Link:
Notfallhilfe
Für dieses Abenteuer empfehle ich dir auf jeden Fall eine Auslandsreiseversicherung abzuschließen. Beinhalten sollte diese eine Notfallversorgung und medizinische Evakuierung sowie Rückführung ins Heimatland.
Da du auf dem Annapurna Circuit bis zu über 5000 hm wanderst, solltest du dies auch bei deiner Versicherung beachten. Manche decken diese Höhe nicht ab.
Roaming, Internet und Strom
Roaming ist in dieser Region nicht zuverlässig. Mittlerweile bieten aber fast alle Unterkünfte auf dem Trek freies WLAN an. Ausnahme sind die höchsten Punkte auf der Tour (High Camp und Thorong Pedi).
Wir haben keine zusätzlichen Adapter für unsere elektronischen Geräte benötigt und konnten alle Steckdosen in den Unterkünften verwenden. Strom kann in den Unterkünften ausfallen, ist uns aber nicht passiert.
Verpflegung und Wasserversorgung
Gutes Essen und Snacks mit sehr günstigen Preisen gibt es genügend in den Unterkünften.
Jede Unterkunft bietet Frühstück sowie Mittag- und Abendessen an. Auch andere Dinge wie Wasser, Toilettenpapier und weitere Hygieneartikel könnt ihr dort erwerben. Bitte kein Leitungswasser trinken, das ist oft verunreinigt.
Da du bei jeder Etappe an mehreren Dörfern vorbei kommst, hast du immer die Möglichkeit Mittags einzukehren oder an Straßenständen oder anderen Läden dir etwas zu besorgen. Wir trugen somit lediglich Snacks (bspw. Nüsse / Riegel) mit uns im Rucksack.
Wasser gibt es auch überall zu kaufen und an fast allen Etappen kommst du auch an Wasserquellen wie Gebirgsbächen vorbei. Da ist ein Wasserfilter natürlich ratsam.
Annapurna Circuit Trek Kosten und Bargeld
Die Preise für die Unterkünfte können sehr unterschiedlich sein. Es gibt aber die Tradition, vor allem noch vor dem Pass, dass die Übernachtung kostenlos ist, wenn du dafür mindestens zwei Mahlzeiten in der Unterkunft zu dir nimmst.
Die Wanderung auf dem Annapurna Circuit war einer der günstigsten Erlebnisse, die ich je hatte. Wir haben damals für die 15 Tage wandern, mit Unterkunft, Permits, Visa, Verpflegung, Transport und weiteres ca. 400 € pro Person gezahlt.
Flüge nicht eingerechnet. Nach kurzer Recherche im Internet sind die Preise noch ähnlich.
Du kannst also ca. pro Tag mit 15-25 Euro auf dem Trail rechnen. Nun musst du aber etwas mehr einrechnen, weil alle Touristen verpflichtet sind einen Guide für die Zeit einzustellen. Ein Guide kostet ca. 25-40 € am Tag.
Bitte vergiss nicht, genug Bargeld in Nepal abzuheben, welches am besten für die komplette Tour ausreicht.
Es gibt zwar in verschiedenen Orten (Manang, Dharapani, Jomson) Geldautomaten, aber es kann durchaus sein, dass du kein Geld abheben kannst, weil sie leer sind.